Sonntag, 8. Juli 2012

Warum eine OP und nicht eine weitere Diät

Ich habe gemerkt, dass viele Leute mit denen ich über mein OP Vorhaben spreche, nicht unbedingt verständnisvoll reagieren. So werde ich häufig gefragt, warum ich nicht eine Diät oder eine Ernährungsumstellung mache, anstatt mich einer OP an einem gesunden Organ zu unterziehen. Natürlich ist das eine berechtigte Frage aber eine einfache Antwort gibt es wohl nicht. Ich muss von vorne herein sagen, dass ich OPs total scheue. Ich hasse Krankenhäuser und finde OPs somit das Schlimmste, was es gibt. Besonders schlimm finde ich die Narkose...nicht das ich unbedingt Angst habe nicht mehr aufzuwachen aber allein der Gedanke weg zu sein ist für mich, den Kontrollfreak, total grässlich. Dann hasse ich die Aufwachphase, dieses schwummrige, man ist da aber dann doch nicht, kann sich nicht kontrollieren... selbst beim Gedanken daran bekomme ich Gänsehaut. Auch finde ich den Gedanken, wochenlang nicht richtig am Alltag teilnehmen zu können, ganz schön schwierig. Und natürlich mache ich mir auch Sorgen,dass es Komplikationen geben könnte, dass ich dauernd nur Schmerzen haben werde und ich mich ständig übergebe.

Aber trotzdem habe ich mich für eine OP entschieden und hier ist warum... Ich habe in meinem Leben schon so viele Diäten gemacht, dass ich sie nicht mehr alle aufzählen kann und ich einfach nicht mehr glaube, dass Diäten die Antwort auf so ein komplexes Problem sind.H ier ein kurzer Überblick und warum es nicht funktioniert hat:


Weight Watchers: irgendwann hatte ich es satt Punkte zu zählen, mir bei den wöchentlichen Treffen das Gejammere anzuhören und dauernd Tabellen mit mir rumzuschleppen um Inhaltsstoffe während des Einkaufens zu analysieren

Atkins: Mein Körper schrie förmlich nach Brot, ich wusste nach einer Weile nicht mehr was ich kochen oder Essen sollte und dauernd nur Fleisch zu kaufen wurde einfach zu teuer, Müdigkeit

Eiweissshakes:  Wer diese schon mal ausprobiert hat, weiss, lange kann man sich nicht nur von Flüssigkeit ernähren bevor man was zum Kauen will, überhaupt nicht alltagstauglich und dazu noch teuer

FDH: Dauernd nur Hunger

Magenballon: Ein Monat nur Übergeben und Durchfall-kam fast gar nicht aus dem Haus, Sodbrennen und danach konnte ich ganz normal weiteressen

Suppendiät: Wieder nichts zum Kauen und man hat es sehr schnell satt

Das waren nur ein Paar meiner Versuche aber was bei allen das Gleiche war, ist, das alle die Ernährung einschränken, man bestimmte Sachen gar nicht essen darf und man tagtäglich sich mit Essen, Einkaufen und Kochen beschäftigt und somit dauernd an Lebensmittel denkt. Was darf ich, was darf ich nicht, was will ich, was koche ich, was muss ich noch einkaufen, was kann ich wohl nächste Woche bei der Party essen, was mache ich bloß wenn wir in Urlaub fahren...

Ich kann einfach nicht mit Verboten umgehen, das ist total menschlich, man will immer das, was man nicht darf. Ich will auch keine bestimmten Lebensmittel kaufen müssen und von Geschäft zu Geschäft fahren um irgendwas zu finden. Ich habe auch keine Lust auf den JoJo Effekt der ja fast immer kommt und noch ungesünder ist, als übergewichtig zu sein. Ich will auch nicht separat kochen,denn wer hat schon so viel Zeit zwei Mahlzeiten zu servieren. ich habe keine Lust mehr alles zu versuchen und dann doch nichts abzunehmen..

Ich glaube fest, dass eine OP langzeit Erfolg hat, wenn man sich an die Wegweiser hält und dazu bin ich bereit. Wenn ich nach 3 Bissen satt bin und nur wenig Verlangen nach was anderem habe, dann kann ich damit umgehen. Es ist eine Methode, bei der ein Gewichtsverlust garantiert ist, solange man sich an die Regeln hält und diesen Verlust auch beibehalten kann, weil die Veränderungen sind für den Rest des Lebens.
Auch bin ich mir sicher, dass ich durch die OP ein gesundes Leben führen kann, Sport ohne Schmerzen tätigen kann und ein ganz normales Leben eben ohne viel Essen geniessen kann.

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