Sonntag, 1. Juli 2012

Sonntag, 1 July 2012: Etwas über mich

Obwohl ich eigentlich das Veröffentlichen von persönlichen Dingen auf dem Internet hasse- wer will schon wissen was ich gerade zum Frühstück esse...habe ich mich dazu entschieden, meinen Weg zum Magenbypass hier zu beschreiben. Warum, ganz einfach...weil ich hoffe, so anderen Menschen, die an Übergewicht leiden Mut zu machen, um vielleicht eine Hilfe zu sein und um zu zeigen, dass es möglich ist, einen neuen Weg im Leben einzuschlagen.

Nun, zu meiner Vorgeschichte und meiner Entscheidung einen doch sehr drastischen und oft kritisierten Schritt in meinem Leben zu gehen.

Ich leide seit meiner Kindheit an Übergewicht. Wie es damals dazu gekommen ist, kann ich auch nicht so genau sagen, aber schon als 3 jährige war ich rund und glücklich. Und denkt ja nicht, dass meine Eltern mich vollgestopft hätten-nein sie haben schon sehr früh erkannt, dass ich wohl zum Übergewicht neige und haben alles menschenmögliche gemacht, um mein Gewicht zu kontrollieren. Dies inklusiv Vollkorn-Pfannkuchen, Salat und Sprossen- nein wie ihr euch denken könnt, nicht toll für ein Kind.  Nun wie Kinder so sind, habe ich dann heimlich Schokolade im Schrank gefunden und dies nicht nur bei mir zu Hause, nein kein Schrank war mir heilig-ob bei den Grosseltern, Freunden, Bekannten oder Nachbarn, ich war immer auf der Suche. Ich weiss nicht, ob ich schon als Kind eine SUCHT nach Süssem hatte-meine Mutter scheint das zu glauben. Ob es nun die Gene sind oder etwas Anderes, ich nahm immer weiter zu.

Mit 15 wog ich 82kg und machte meine erste wirkliche Diät-ab zum Arzt und ich bekam eine strikte 3 Mahlzeiten pro Tag Vorgabe. Morgens 40g Hartkäse mit 110g grüner Paprika (diese kann ich übrigens bis heute nicht mehr essen), Mittags 100g Hähnchenbrust und 120g Gemüse und 2 Cracker und Abends mehr von dem Gleichen. Ziemlich hart für so ein junges Alter aber ich hatte ja meine Eltern, die für das Essen sorgten und so musste ich nur das essen, was vor mir stand. Innerhalb von 8 Monaten verlor ich einige Kilos und hörte dann mit 58kg die Diät auf. Aber, wie sollte es anders kommen, war dies ein kurz zeit Erfolg.

Von da an war mein Leben ein Mix aus Diäten, wieder zunehmen und der nächsten Diät. Ich habe alles von Atkins, Weight Watchers, Proteinshakes, Ernährungsberatung und Sportprogramm, Suppen Diät, Pillen, Low Carb und Low Fat, FDH, Gemüse und Obst Diät, Hypnose, jegliche Diäten aus Zeitschriften und schliesslich einem Magenballon- nichts half, auf jeden Fall nicht langfristig. Entweder kastrierte ich mich mit wenig Essen oder ich stopfte alles in mich rein, als würde morgen der 3 Weltkrieg ausbrechen und ich nie wieder Schokolade, Chips, Plätzchen etc zu Gesicht bekommen würde.

Ich weiss nicht ob dieses Verhalten vielleicht aus meiner doch eingeschränkten, in Hinsicht auf Essen, Kindheit kommt-dieses Gefühl nie genug zu bekommen, weil morgen könnte es ja nichts mehr geben. Ich habe mich stundenlang, auch in psychologischen Sitzungen, mit diesem Thema befasst und trotzdem immer noch keine Antwort darauf bekommen warum ich immer dieses Verlangen habe. Es gibt tausend Studien darüber, einige Sagen, es seien die Gene, andere sagen Hormone wie Leptin sind für Heisshunger verantwortlich, wieder andere meinen, Dicke könnten sich nicht kontrollieren. Dann gibt es noch Forscher, die halten bestimmte Stoffe, die süchtig machen, in Lebensmitteln verantwortlich und natürlich spielt unsere Konsumgesellschaft eine signifikante Rolle.

Was es auch ist, es ist mir egal geworden. Natürlich muss ich an meinem Drang arbeiten und meine Einstellung ändern, aber was WARUM ist jetzt nebensächlich, weil dafür werde ich wohl nie DIE Antwort finden. Was ich weiss, ist,  das mein Leben mit so viel Übergewicht nicht weitergehen kann. Ich habe das Glück, dass ich ausser Rückenschmerzen momentan noch keine Begleiterkrankungen habe, aber diese würden wohl in meiner Zukunft liegen, wenn ich jetzt nichts machen würde.

Also habe ich mich für eine Operation entschieden..


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