Montag, 2. Juli 2012

Montag 2 Juli 12: Was ich bis jetzt in Angriff genommen habe

Da ich ja erst am Anfang des Prozesses bin möchte ich einen Einblick verschaffen was ich bis jetzt alles unternommen habe, aber es wird wohl noch viel folgen:


Mai 2012: 
Das erste, das ich gemacht habe, war mir einen Termin bei einem Adipositas Chirurgen zu besorgen. Ich habe lange im Internet recherchiert, welche Ärzte es in der Nähe von Düsseldorf gibt. Hier eine kurze Auflistung für die, die auch aus der Region sind:

  • St Martinus Krankenhaus unter der Leitung von Dr Schlensak in Düsseldorf
  • Sana Klinik Remscheid unter der Leitung von Dr Rupp in Remscheid
  • Johanniter-Krankenhaus in Bonn ein als Referenzzentrum zertifiziertes Krankenhaus, in dem Prof. Dr. Türler bzw. Dr. Son operieren
  • Prof. Büsing im Knappschaftskrankenhaus Recklinghausen 
  • St. Franziskus-Krankenhaus in Köln 
  • St Lukas Klinik in Solingen
  • St Marien Krankenhaus in Ratingen unter Dr Dellanna
Ich bin mir sicher, dass es noch viele andere Kliniken gibt, aber das sind die, über die ich mich informiert habe. Hinzu habe ich noch Berichte aus Foren gelesen und habe mich dann entschieden Dr Schlensak in Düsseldorf zu besuchen.

Wie ich schon geschrieben habe, war ich nicht so glücklich in Düsseldorf, wobei Dr Schlensak ein ausgezeichneter Arzt ist, der viele Jahre Erfahrung hat, aber bei uns hat es einfach nicht geklappt. Ich schlage sowieso vor, mehrere Ärzte zu besuchen, weil es muss einfach stimmen und man muss ein Vertrauensverhältnis aufbauen.

Noch ein kleiner Tipp, manche Ärzte wollen eine Überweisung vom Hausarzt also kann man auch erst zu seinem Hausarzt gehen bevor man einen Termin beim Chirurgen macht-ich habe es eben anders rum gemacht.

Mein zweiter Schritt war es, zu meinem Hausarzt zu gehen, um ihm von meinem Vorhaben zu erzählen und um seine Unterstützung zu bekommen. Tja, wieder mal ein totaler Reinfall. Mein Hausarzt wusste so gut wie gar nichts über die OP und meinte, ich sollte doch lieber mit einem Chirurgen sprechen. Ich erklärte ihm, dass ich ein Schreiben vom ihm brauchen würde,dass er die Nachsorge übernimmt und auch für eine OP ist. Aber nichts davon-er hatte einfach kein Interesse. Ich habe gehört, dass viele Hausärzte total überfordert mit dem Thema sind und deshalb ist es total wichtig sich einen Hausarzt zu suchen, der hinter einem steht und auch die Nachsorge übernimmt. Wenn ihr auch einen neuen Hausarzt braucht, rate ich sich bei dem Chirurgen oder dem Koordinator der Klinik zu informieren. Oder auch auf Foren oder in einer Selbsthilfegruppe- die kennen meistens Einige.

Als nächstes hatte ich dann eine Blutuntersuchung, einmal Schilddrüsenfunktion und dann Cortisol. Beide Werte waren ok, so dass bei mir ein hormonelles Problem für das Übergewicht ausgeschlossen werden konnte.

Juni 2012:
Mein erster Besuch bei der Selbsthilfegruppe Solingen, etwas unsicher aber das hat sich schnell gelegt. Ein sehr interessantes Treffen, mit ganz vielen tollen Menschen, die alle das gleiche Leid haben. Ich möchte allen ans Herz legen, wie wichtig es ist, so eine Gruppe zu besuchen. Man lernt Menschen kennen, die die OP schon hatten, gerade im Antragsprozess sind manche, die auch gerade anfangen. Der Erfahrungsaustausch ist so wichtig und man bekommt Infos aus erster Hand. Es gibt fast überall, wo auch operiert wird, diese SHG, ich weiss von der in Düsseldorf, in Ratingen, in Solingen, in Remscheid- Auch hier dann der Doc oder das Internet helfen. Dazu kommt, dass viele dieser Gruppen auch Sportangebote haben. die ja wichtig für die 6 Monate vor der OP aber auch danach sind.

In der Gruppe erfuhr ich dann auch von dem Krankenhaus in Remscheid und Dr Rupp. Auch wurden mir Tipps über Hausärzte gegeben-wie ich sagte, ganz wichtig sich so eine Gruppe zu suchen, weil alleine ist es so viel schwieriger.

Am nächsten Tag rief ich beim Koordinator der Sana Klinik in Remscheid an. Andreas Flüs ist ein toller Mensch, der selbst auch operiert wurde und kann eine Menge an Infos geben-würde ich jedem empfehlen. Ich hatte dann recht schnell einen Termin und wir sind alle Punkte von der Phase vor dem Antrag, den Antrag selber, der Op und der Nachsorge durchgegangen. Alles sehr hilfreich. Gleichzeitig machte ich direkt einen Termin für die 6 Monate Ernährungsberatung, die direkt im Haus stattfindet. Auch gibt es eine SHG in Remscheid, die ich beim nächsten Treffen besuchen werde.

Ich hatte grosses Glück, da eine neue Ernährungsgruppe schon eine Woche nach meinem Erstgespräch stattfinden sollte. Also meldete ich mich direkt dafür an. Kostenpunkt 120 Euro für die 6 Monate mit einem Treffen im Monat. Nicht gerade viel, um seine Ernährung umzustellen und einen neuen Weg zu lernen aber um ehrlich zu sein, gehe ich ja nicht zu der Ernährungstherapie um so abzunehmen, aber weil es die Krankenkasse so vorgibt.

Also ab in die erste Stunde und wie ich mir schon gedacht habe, war es für mich reine Zeitverschwendung. Ich möchte der Leiterin gegenüber nicht gemein sein, aber nach 15 Jahren Diäterfahrung, 30 Büchern über das Thema und viel zu vielen wöchentlichen Terminen zum Wiegen bin ich doch ein Experte auf dem Thema. Ich weiss ja theoretisch was ich essen soll und was nicht, ich weiss genau, wie ich Inhaltsstoffe interpretieren muss und könnte selber ein Buch über das Thema verfassen. Viele in der Gruppe waren aus dem gleichen Grund dort, um seine 6 Monate anzusitzen und dann den Antrag für die OP zu machen-bestimmt sehr frustrierend für die Ernährungsberaterin...Und merken, nicht mehr als 10% Gewicht während der 6 Monate verlieren, sonst wird dies von der Krankenkasse als Erfolg der konservativen Therapie angesehen und man bekommt keine OP Zusage. (Wurde mir so gesagt)

Was mich jedoch gewundert hat, ist das einiger der doch stark Übergewichtigen absolut keine Ahnung von Ernährung haben. So schilderte eine Frau, dass sie Salat liebe und ihre Zunahme nicht verstehen könnte. Sie erklärte dann, dass sie immer Löffelweise Mayo an den Salat macht und Salat einfach nur total lecker sei :) Die Arme würde die ganze Stunde durch nur noch die Miracle Wip Frau genannt.

So jetzt muss ich für die nächsten 4 Wochen ein Ernährungstagebuch ausfüllen, aber dieses ist nur für die Gruppe (Ich bekam einen Block mit Vorlage zum ausfüllen-also ganz einfach). Ich habe gehört, dass ein Ernährungstagebuch noch für die Krankenkasse gebraucht wird, dieses ist aber wohl vorher abgesprochen. Ist schon traurig, dass man der Krankenkasse "zensierte" Unterlagen geben muss, weil sonst der Antrag abgelehnt wird. Aber so ist es eben, wenn die Krankenkasse oder der Medizinische Dienst sich querstellen, Menschen werden kreativ, um das zu bekommen was sie brauchen.

Zusätzlich muss ich ein Bewegungstagebuch ausfüllen- Nachweis von mindestens 2 Stunden Sport pro Woche. Dies kann von Freunden/Familie/Arzt/Verein/Trainer unterschrieben werden und muss auch an die Krankenkasse übergeben werden. Ihr könnt euch also eure eigenen Gedanken machen, wie einfach es ist auch hier zu schummeln...aber nicht vergessen, Bewegung ist immer gut.

Wobei ich sagen muss, dass mir Sport selbst Walken total schwer fällt. Ich habe seit ca 2 Jahren Rückenschmerzen die bis ins Bein strahlen wenn ich gehe. Ich war schon beim Ortophäden aber der meinte, ich soll Gewicht verlieren und ich hatte somit keinen Befund. Das ich jeden Tag höllische Schmerzen habe, war ihm wohl egal. Tja, ich habe wohl kein Glück mit Ärzten.

So, meine nächsten Schritte sind Termin beim Internisten, der mir von der Sana Klinik in Remscheid empfohlen wurde und auch mit Dr Rupp zusammenarbeitet. Dann hoffentlich Überweisung an einen Ortophäden. Internist muss dann nochmal eine Blutuntersuchung machen und einen Bericht und Überweisung an Dr Rupp senden. Als nächstes Termin beim Phsychologen für das Gutachten, auch hier wurde mir von der Sana Klinik ein Therapeut genannt. Auch werde ich an einem der Infoabende von Dr Rupp teilnehmen und die SHG besuchen. Als letztes Termin mit Dr Rupp...

Ich bin auch auch verschiedenen Foren tätig und informiere mich weiterhin. Wer Interesse an einer OP hat, wird viele Infos aus dem Buch erhalten-ich kann es nur empfehlen

Neue Chancen bei Adipositas: Magenband, Magenbypass und Magenschrittmacher: Erfolge, Risiken, Kosten: Das sollten Sie wissen [Broschiert]

Rudolf Weiner 
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